Diabetiker

Daten & Fakten

In Europa sind bereits 53 Millionen Menschen von Diabetes betroffen, was einem Anteil von etwa 8% der Bevölkerung entspricht. Aktuellen Schätzungen zufolge wird diese Zahl bis zum Jahre 2030 auf 72 Millionen ansteigen.

In Österreich hat sich Diabetes mellitus Typ II zur Volkskrankheit entwickelt. Laut Österreichischem „Diabetesbericht 2013“ sind rund 430.000 Menschen mit Diabetes Mellitus diagnostiziert (6% der Bevölkerung). Noch nicht diagnostizierte Fälle belaufen sich auf 150.000-200.000 (2-3%)

Krankheitsbild

Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus auch unter der Bezeichnung 'Zuckerkrankheit' bekannt ist eine chronische Stoffwechselstörung. Das Peptidhormon Insulin sowie der Einfachzucker Glukose sind dabei grundlegende Faktoren. In der Bauchspeicheldrüse wird das Insulin gebildet, welches in weiterer Folge für den Transport der Glukose in die Zellen verantwortlich ist. Die Stoffwechselstörung wird durch einen Insulinmangel und/oder durch eine Insulinresistenz verursacht.

Pathogenese & Risikofaktoren

Die genetische Komponente spielt eine bedeutende Rolle für die Entwicklung eines DM II. Bei genetisch vorbelasteten Personen kann Übergewicht zu Diabetes führen. Lebensstil- und ernährungsbedingte Faktoren können demnach zur Entstehung des Diabetes Typ II beitragen. Hierzu zählen vor allem eine ungesunde und einseitige Ernährung, als auch der zunehmende Bewegungsmangel.

Leben mit Diabetes - Ernährung

Hochwertige Produkte mit einem geringen Gehalt an Zucker und wertvollen Inhaltsstoffen bieten die Möglichkeit einer bewussten und genussvollen Ernährung. Zuckerreiche Lebensmittel sind ernährungsphysiologisch weniger zu empfehlen, der Konsum adäquater Mengen ist jedoch akzeptabel. Die Aufnahme an Zucker sollte laut den Empfehlungen 10% der Gesamtenergiezufuhr nicht überschreiten.

Empfehlungen für Diabetiker

Vitamine

Im Vergleich mit gesunden Erwachsenen gibt es keine abweichenden Empfehlungen für die tägliche Zufuhr. Eine ausreichende Aufnahme aller wichtigen Mikronährstoffe ist auch bei Diabetikern grundlegend für den Erhalt der allgemeinen Gesundheit. 

Kohlenhydrate

Der postprandiale Glucoseanstieg spielt eine bedeutende Rolle in der Diabetesernährung. Eine positive Beeinflussung ist daher maßgeblich. Geeignete Kohlenhydratquelle stellen Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst dar. Diabetiker (Typ I und II) können zwischen 45 – 60% der täglichen Gesamtenergie in Form von Kohlenhydrate konsumieren.

Bei der Auswahl kohlenhydrathaltiger Lebensmittel sollte ein hoher Ballaststoffgehalt entscheidend sein. Empfohlen wird eine tägliche Zufuhr von 40 g Ballaststoffe, wobei die Hälfte davon aus wasserlöslichen Ballaststoffen wie Pektin oder Inulin bestehen sollte.

Zucker

Eine absolute Zuckerrestriktion ist in der Diabetesdiät nicht zwingend erforderlich. Bei einer guten und konstanten Blutglucoseeinstellung ist eine Zuckeraufnahme in Form von Mono- und Disacchariden unproblematisch. Diese sollte jedoch max. 50 g/d betragen, sodass die Zuckerzufuhr 10% der Gesamtenergie nicht überschreitet.

Fette & Fettsäuren

Die Fettaufnahme sollte nicht mehr als 35% der Gesamtenergie betragen. Neben der täglichen Zufuhrmenge ist vor allem auf die Qualität der Fette zu achten. Pflanzliche Fette mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind tierischen Fetten zu bevorzugen.

Proteine

Es wird eine tägliche Zufuhr von 0,8 g Protein pro kg Körpergewicht empfohlen. Es sollte ebenfalls berücksichtigt werden, dass neben tierischen Eiweiß auch pflanzliche Eiweißquellen wie z.B. Hülsenfrüchte für die Zufuhr gewählt werden.